Steigerwaldzentrum

Steigerwaldzentrum

Bauzeit 2012 - 2013

Freistaat Bayern, Bayerische Staatsforsten

Bundeswettbewerb Holzbau Plus 2014, 2. Preis

Bayerischer Holzbaupreis 2014 Engere Wahl


Veröffentlichung Mikado 07/2014


Brettschichtholz in Buche

Das Dach des südlichen Gebäudes wird durch eine Rippendecke aus Buche-Brettschichtholz mit zusammen im Verbund wirkender, oberseitiger Dreischichtplatte gebildet.


Brettstapel mit Akustikfräsung

Die Decke des nördlichen Verwaltungsgebäudes ist ein zweifeldrige Brettstapeldecke mit unterseitiger Akustikfräsung. Um eine Scheibentragwirkung des Dachs zu erzielen wird oberseitig eine OSB-Platten aufgenagelt, die gleichzeitig die Luftdichtigkeit und Dampfbremseebene gewährleistet. Die Stoßfugen werden mit Klebebändern überklebt.



Tätigkeit  Dr. Gollwitzer

als freier Mitarbeiter für Grad Ingenieurplanungen

  • Statisch konstruktives Baukonzept
  • statische Projektleitung,
  • Berechnungen und Konstruktion,
  • Allgemeine konstruktive Beratung Holzbau


Gebäudeentwurf

Am Ortsrand von Handthal im westlichen Steigerwald realisierte der Freistaat Bayern ein Info- und Veranstaltungszentrum zum Thema „Nachhaltiger Wald“, dass später den Namen "Steigerwald-Zentrum" erhielt. Es handelt sich um ein in drei Teile gegliedertes, eingeschossiges, nicht unterkellertes Gebäude. Die einzelnen Gebäudeteile werden treppenförmig in den nach Norden fallenden Hang gesetzt.


Konzept

Die Dächer (mit Dachbegrünung) der drei Gebäudeteile, die Bodenplatten sowie die Wände sind in unterschiedlichen (Holz-) Bauweisen konzipiert worden, um eine möglichst breite Palette des modernen Holzbaus zu zeigen. 


Vorgespannte Brettstapel

Bei einer Spannweite von 14 m war beim Dach des mittleren Foyer-Gebäudes die große Herausforderung eine Holz-Flachdecke so zu konstruieren, dass dessen Durchbiegung im zulässigen Bereich bleibt.

Lösung war ein zusammengesetzter, im Werk durch Vorspannung überhöhter Verbundquerschnitt aus abwechselnd in der Höhe hochkant, versetzten Brettern (Plus-Minus-Querschnitt), die zusätzlich oberseitig durch eine Furniersperrholzplatte abgedeckt wurden. Die unteren Bretter sind aus Buche, um die vorherrschende Holzart im Steigerwald in Szene zu setzen. Die oberen um 14 cm versetzten Bretter sind aus konventionellem Nadelholz. Die abdeckende Furniersperrholzplatte übernimmt neben der Biege-, eine Scheibenfunktion und gleichzeitig bildet sie die Luftdichtigkeits-, und Dampfsperrhülle. Der gesamte Querschnitt wurde mechanisch, nachgiebig miteinander verschraubt.

Holz- Bodenplatte aufgeständert aus Furniersandwich

Die Bodenplatten sind  auch in Holz mit  verleimten Furniersandwichholz-Elementen realisiert worden. Holz  war möglich, da diese vom Boden abgelöst, erhöht und somit vor Bodenfeuchtigkeit optimal geschützt - und  gleichzeitig optisch schwebend - auf zurückgesetzten Beton-Linienfundamenten aufgesetzt wurden.


Wände in Brettsperrholz

Die Außenwände bilden  Brettsperrholzplatten, die die vertikalen Lasten aus dem Dach aufnehmen, eine aussteifende Funktion übernehmen und gleichzeitig die Luftdichtigkeit und Dampfdichtigkeit des Gebäudes herstellen (Stoßfugen sind mit Klebestreifen abzudichten). Alle Brettsperrholzwände werden innenseitig in Sichtqualität hergestellt.