Sparrendach ohne Zerrbalken
Brettsperrholz ermöglicht durch seine kreuzweise Verleimung eine gleichzeitige Tragwirkung in zwei Richtungen.
Das Dach der beiden Teil-Wohnhäuser in Sicht-Brettsperrholz wirkt auf den ersten Blick wie ein Sparrendach. Dabei fehlt aber ein Tragelement - der horizontale Zerrbalken - der die horizontal wirkenden Kräfte kurzschließt. Dieses fehlende Tragelement übernehmen ebenfalls die Dachplatten. Sie wirken gleichzeitig als große schräg liegende Träger. Sie transportieren die horizontalen Kräfte zu den Giebeldreiecken, wo sie sich neutralisieren. Ermöglicht wurde dieses Tragkonzept einzig und alleine durch die Verwendung von großformatigen 4,8m breiten Brettsperrholzplatten (Leno von Merk), die fugenlos je eine Dachhälfte abdecken können.
Um die horizontalen Verformungen des Dachs aufgrund der geringen Schubsteifigkeit der Dachplatten zu minimieren, wurde oberseitig eine aussteifende Diagonalschalung konstruktiv aufgenagelt.
Raumhohe Südfassade
Die punktuellen Einzelstützen hofseitig sind ebenfalls nur durch die zweiachsige Tragwirkung von Brettsperrholz möglich, die gleichzeitig als Abfangträger fungieren.
Das Tragwerk bildet so insgesamt eine räumliche, in sich geschlossene Tragstruktur.
Bodenplatte
Das Gebäude gründet auf einer auf Glasschotter elastisch gebetteten, 20 cm dicken, ebenerdigen Stahlbetonplatte ohne Frostschürze bzw. Streifenfundamente.
Leistungen Dr. Gollwitzer
als freier Mitarbeiter bei
Statisch konstruktives Konzept
Statische Planung, 3D-Berechnung
Karlstr. 42
80333 München
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